Archiv 2020

Luftsportler landen auf Rang elf

„Sind trotzdem stolz auf unsere Leistung“

25.8.2020- DONAUWÖRTH-ZIRGESHEIM. Am Ende hat es dann doch nicht gereicht: Die Segelfluggruppe (SFG) Donauwörth-Monheim hat es zum Ende der Segelflug-Bundesliga-Saison nicht geschafft, ihren Platz in den Top Ten zu sichern.

Trotz mäßiger Wetterprognosen für das Wochenende motivierten sich die Segelflieger vom Stillberghof über alle Kanäle, um die letzten Punkte für die Saison zu erfliegen. Nachdem der Flugbetrieb am Samstag wetterbedingt ausgesetzt wurde, starteten tatsächlich am Sonntag vier Piloten zu einem letzten Wettkampfflug. Das Ligafinale wollten Stephan Bosch, Michael Gesell, Bernhard Hämmerl und Wolfgang Köckeis nicht kampflos der Konkurrenz, meist Vereinen aus Nord- und Mitteldeutschland, überlassen. Jedoch schaffte nur Stefan Bosch den Sprung in die Wertung und holte einen Trostpunkt, denn wie schon in den beiden letzten Runden waren die meteorologischen Segelflugbedingungen in den mittleren und nördlichen Regionen Deutschlands erheblich besser als über Nordschwaben.
Erhofftes Ziel der Donauwörther Segelflieger zum Start der diesjährigen durch Corona verkürzten Bundesliga-Saison war es, unter den besten zehn Vereinen der 1. Bundesliga, der sie seit 2009 ununterbrochen angehören, zu landen. Dieses Ziel verfehlten sie, wenngleich nur knapp, denn sie erreichten letztendlich den elften Platz unter den 30 Bundesligisten punktgleich mit dem Aeroclub Lichtenfels, der ebenfalls 110 Punkte in den 13 Runden seit dem 30. Mai sammelte. „Da wir mit massiven Hygiene-Einschränkungen und wenig Training aufgrund der Corona-Pandemie in die Saison gestartet sind, können wir dennoch stolz auf unsere Leistung sein“, so SFG-Vorstand Michael Gesell.
Gemäß Reglement werden je Runde jeweils die Flüge der drei schnellsten Piloten eines Vereins in der Wertung gezählt und addiert. In Summe „sammelten“ die SFG-Piloten eine Gesamtgeschwindigkeit von 3388 Stundenkilometern; bei 33 Ligaflügen erzielten die Luftsportler pro Flug somit einen Schnitt von durchschnittlich 102,7 Stundenkilometer – und das alles ohne einen Tropfen Kraftstoff.
12 Piloten der SFG schafften es in der kurzen Bundesliga-Saison in die Wertung; die meisten Bundesliga-Flüge Saison steuerten gleich drei Piloten bei: Wolfgang Köckeis, David Bauder und Lothar Press schafften es jeweils fünf Mal ins Ranking. Michael Gesell war viermal in der Wertungsliste, Bernhard Hämmerl drei Mal. Die beste Rundenplatzierung schafften die Luftsportler vom Stillberghof zur Saisonhalbzeit in Runde sieben, als Donauwörth auf Tabellenplatz zwei landete.
Obwohl die Bundesligapiloten nun schon auf die nächste Saison warten müssen, hoffen sie und ihre weiteren Vereinskollegen noch auf schöne Flugtage im Herbst – sozusagen in der Nachsaison. Gemäß Zwischenbilanz dieses Jahres saßen insgesamt 39 Donauwörther Segelflugsportler 1730 Stunden in ihren Seglern und legten dabei insgesamt 148652 km motorlos zurück – das entspricht rund dreieinhalb Erdumrundungen. (bh)

Die Segelflug-Bundesliga-Abschlusstabelle nach 13 von 13 Runden:

1. LSV Rinteln (NI) 185 Punkte
2. Fliegergruppe Wolf Hirth (BW) 155
3. FSC Odenwald Walldürn (BW) 153
4. AC Bamberg (BY) 139
5. LSV Schwarzwald (BW) 122
6. LSG Bayreuth (BY) 121
7. AC Bad Nauheim (HE) 117
8. FK Brandenburg (FK) 117
9. FG Oerlinghausen (NW) 115
10. AC Lichtenfels (BY) 110
11. SFG Donauwörth-Monheim (BY) 110

Die erfolgreichsten Donauwörther Bundesliga-Piloten (von links): Wolfgang Köckeis, David Bauder und Lothar Press schafften es jeweils fünf Mal in die Wertung der Segelflug-Bundesliga. Foto: Philipp Ritter


Der Nebel bremste die Donauwörther Segelflieger in der Bundesliga aus

Liga-Finale am kommenden Wochenende

19.8.2020- DONAUWÖRTH-ZIRGESHEIM. An vergangenen Wochenende meinte es der Wettergott nur verhalten gut mit den Donauwörther Bundesliga-Segelfliegern. Da am Samstag bundesweit kein Streckenflugwetter herrschte, stieg die Spannung für den Sonntag an.

Für die Segelfluggruppe (SFG) Donauwörth-Monheim wäre dies die einzige Chance des Wochenendes gewesen, um Punkte in der Liga gut zu machen. Doch am Sonntag lag der Nebel auf dem Flugplatz Stillberghof oberhalb von Zirgesheim bis Mittag fast auf und nur allmählich kam die Sonne durch – ganz anders als vorhergesagt. So standen die Segelflugzeuge bereits ab 10 Uhr bereit, konnten aber erst gegen 15:00 starten. Den kurzen Rest des Tages nutzten Michael Gesell und Wolfgang Köckeis im Teamflug, um sich die Aufwinde gegenseitig zu zeigen, und konnten so Durchschnittsgeschwindigkeiten von knapp 103 beziehungsweise 100 Stundenkilometer auf ihrer rund 370 Kilometer lange, motorlosen Tour von Donauwörth nach Obertraubling bei Regensburg, Ansbach und zurück an den Stillberghof erfliegen. Der dritte Bundesliga-Pilot war Lothar Press, dessen Flug über Eichstätt und Bad Windsheim führte und der dabei mit 85 Kilometern pro Stunde punktete. Insgesamt landete das Trio damit auf Platz 23 in der vorletzten Wertungsrunde dieser wegen Corona später begonnenen und damit verkürzten Bundesliga-Saison. Im Bundesvergleich konnten die Segelfliegerkollegen in den nord- und mitteldeutschen Regionen erheblich schnellere Geschwindigkeiten erzielen, weshalb die Donauwörther Sportler zwei Plätz in der Rangliste abgeben mussten und nun auf Tabellenplatz acht von insgesamt 30 rangieren. Nur noch das kommende Wochenende bleibt, um den Verbleib in den Top Ten zu sichern.
Derweil freuen sich die SFG-Piloten erneut über einen Ausbildungserfolg: Nachdem vor wenigen Wochen bereits der 14-jährige Leander Hörr zum ersten Mal allein mit dem Segelflugzeug gestartet war, hob am Sonntag Martin Brinkforth nach 55 Ausbildungsflügen erstmals ohne Unterstützung eines ehrenamtlichen Fluglehrers ab. Der 39-Jährige, der wie viele SFG-Mitglieder auch beruflich in der Luftfahrt tätig ist, gehört eher zu den Späteinsteigern in den Luftsport und hat sich mit der Segelflug-Ausbildung einen Kindheitstraum erfüllt. (bh)

Die Segelflug-Bundesliga-Tabelle nach 11 von 13 Runden:

1. LSV Rinteln (NI) 169 Punkte
2. FSC Odenwald Walldürn (BW) 137
3. AC Bamberg (BY) 136
4. Fliegergruppe Wolf Hirth (BW) 136
5. LSG Bayreuth (BY) 117
6. LSV Schwarzwald (BW) 113
7. AC Lichtenfels (BY) 110
8. SFG Donauwörth-Monheim (BY) 109
9. FG Oerlinghausen (NW) 104
10. LSR Aalen (BY) 103

Die Bundesliga-Piloten sind oft in engem Teamflug unterwegs, um sich gegenseitig beim Finden der besten Aufwinde zu helfen. Foto: Werner Hörr

Flugschüler Martin Brinkforth absolvierte am vergangenen Wochenende seinen ersten Solo-Flug mit dem Segelflugzeug. Foto: Werner Hörr


SFG muss weiter kämpfen

Bosch holt Silber in Hessen

12. August 2020- DONAUWÖRTH-ZIRGESHEIM. So langsam wird es spannend in der Segelflug-Bundesliga. Zwei Runden muss die Segelfluggruppe (SFG) Donauwörth-Monheim noch bestreiten – am vergangenen Wochenende lief es für den Club eher mäßig, für Pilot Stephan Bosch hingegen fast spitzenmäßig.

Trotz ordentlicher Durchschnittsgeschwindigkeiten der SFG-Piloten zwischen 115 und 125 Stundenkilometern reichte es nur für Rundenplatz 17 – in der Tabelle liegt der Club nun auf Rang sechs als zweitbester bayrischer Verein. Aufgrund der Konstellation in der Tabelle ist der Verbleib in den Top Ten relativ sicher, denn unter den besten zehn Club sind fast ausschließlich süddeutsche Vereine, die von Wetterglück oder Wetterpech gleichermaßen beeinflusst werden. Dennoch müssen sich die Piloten vom Stillberghof weiterhin Mühe geben, um den Anschluss nicht zu verlieren.
Bereits ordentlich Mühe gegeben hatte SFG-Pilot Stephan Bosch in der vergangenen Woche beim Segelflug-Wettbewerb „Wetzlarer Woche“ in Hessen. Nach sieben Wertungstagen belegte der Pilot den zweiten Platz von 16 Teilnehmern in seiner Wertungsklasse. (hz)

Die Segelflug-Bundesliga-Tabelle nach 11 von 13 Runden:

1. LSV Rinteln (NI) 163 Punkte
2. FSC Odenwald Walldürn (BW) 128
3. FG Wolf Hirth (BW) 122
4. AC Bamberg (BY) 119
5. LSV Schwarzwald (BW) 111
6. SFG Donauwörth-Monheim (BY) 108
7. LSG Bayreuth (BW) 107
8. AC Lichtenfels (BY) 106
9. LSR Aalen (BW) 108
10. FG Oerlinghausen (NW) 96

Stephan Bosch erreichte beim Segelflug-Wettbewerb „Wetzlarer Woche“ Platz zwei. Foto: Zembold


Zu warm für’s Treppchen

SFG verpasst den Sprung in die Top Drei

4.August 2020DONAUWÖRTH-ZIRGESHEIM. Einen kleinen Rückschlag mussten die Donauwörther Segelflieger in der Segelflug-Bundesliga einstecken. In der Tabelle rutscht der Club auf Platz fünf – dabei hatten die Piloten eigentlich auf die Top Drei spekuliert.

Des einen Freud ist des anderen Leid: Während sich am vergangenen Samstag die Badeseen großer Beliebtheit erfreuten, stöhnten die Segelflieger der Segelfluggruppe (SFG) Donauwörth-Monheim unter der Hitze – denn diese unterdrückt oftmals die thermischen Aufwinde, mit denen die Kunststoffsegler über Hunderte von Kilometern ohne Motorkraft getragen werden.
So war es dann auch am Stillberghof: Lediglich Bernhard Hämmerl schaffte es, die wenigen Aufwinde zu erwischen und immerhin rund 310 Kilometer mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 106,5 Stundenkilometern zu bewältigen. Ansonsten beschränkte man sich am Stillberghof auf Ausbildungsflüge und Spaßflüge mit dem Oldtimer „Ka 6“, der mit einer Cabrio-Haube zumindest etwas Abkühlung bot.
Die anderen SFG-Ligaflüge absolvierten Stephan Bosch und Peer Zitzmann. Bosch startet derzeit bei dem Segelflug-Wettbewerb „Wetzlarer Woche“ und nutzte seinen Trainingstag am Samstag für einen Ligaflug mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 95,4 Stundenkilometer. In der Wertung des Wettbewerbs liegt Bosch derzeit auf Rang zwei.
Zitzmann flog an seinem zweiten „Heimatflugplatz“ im sächsischen Schwarzheide und schaffte einen Schnitt von 82,6 Kilometern pro Stunde.
Auch wenn die SFG-Piloten von drei unterschiedlichen Flugplätzen aus für die Bundesliga punkteten, reichten die Ergebnisse nur für Rundenplatz 15. Klar im Vorteil waren an diesem Wochenende die Vereine in der Nähe des Thüringer Waldes, der die besten Segelflugbedingungen bot. In der Tabelle rutschte die SFG um einen Platz nach unten auf Rang fünf. Es bleiben noch drei Runden, um sich in die Top Drei vorzukämpfen. (hz)

Die Segelflug-Bundesliga-Tabelle nach 10 von 13 Runden:

1. LSV Rinteln (NI) 144 Punkte
2. FG Wolf Hirth (BW) 121
3. FSC Odenwald Walldürn (BW) 112
4. LSV Schwarzwald (BW) 110
5. SFG Donauwörth-Monheim (BY) 104
6. LSR Aalen (BW) 102
7. AC Bamberg (BY) 101
8. LSG Bayreuth (BY) 96
9. FG Oerlinghausen (NW) 88
10. AC Lichtenfels (BY) 87

Während die Bundesliga-Piloten am Wochenende schwitzten, nutzte Segelflieger Werner Hörr die Option, mit dem Oldtimer-Segler „Ka 6“ ein bisschen Cabrio-Feeling zu genießen – stilecht mit Pilotenhaube und -brille. Foto: Zembold


Nur ein Punkt trennt die Segelflieger vom Podest

SFG gibt in der Bundesliga weiter Gas

 

27.7.2020- DONAUWÖRTH-ZIRGESHEIM. Erneut machen die Donauwörther Segelflieger Plätze in der Segelflug-Bundesliga gut und stehen kurz vor dem Sprung auf das Siegertreppchen.

 

Kaum jemand hätte wohl gedacht, dass die Segelfluggruppe (SFG) Donauwörth-Monheim nach einem eher verkorksten Start in die Bundesliga-Saison doch noch einen rasanten Aufstieg hinlegen würde. Mittlerweile kratzt der Club, der zeitweise auf Platz 21 lag, am Siegerpodest: Nur ein Punkt trennt die Piloten vom Stillberghof von Rang drei in der Tabelle.

Wie so oft war es die Flugroute entlang der Schwäbischen Alb bis hin zum Schwarzwald, die den Segelfliegern die besten Aufwinde für ihre motorlosen Flüge bescherte. Bernhard Hämmerl flog vom Stillberghof aus bis südlich von Freiburg und wieder zurück und erzielte für die Bundesliga-Wertung eine Durchschnittsgeschwindigkeit von 117,2 Stundenkilometern ohne Motorkraft. Hämmerl war damit der schnellste SFG-Pilot des Wochenendes.

Ebenfalls entlang der „Rennstrecke“ Schwäbische Alb flogen David Bauder und Lother Press. Sie waren 117 beziehungsweise 108,7 Stundenkilometer schnell. Insgesamt reichte diese Leistung der SFG-Piloten für Rundenplatz drei.

Nach diesem neunten von 13 Bundesliga-Durchgängen liegt die SFG also auf Platz vier der Tabelle. Sofern der Wettergott es in den kommenden vier Wochen mit Süddeutschland gut meint, könnte sogar noch ein Sprung an die Spitze drin sein, denn der Spitzenreiter Rinteln kommt aus Niedersachsen. Doch die Verfolger sind der SFG dicht auf den Fersen, so dass sich die Donauwörther Luftsportler weiter anstrengen müssen. (hz)

 

Die Segelflug-Bundesliga-Tabelle nach 9 von 13 Runden:

1. LSV Rinteln (NI) 144 Punkte
2. FG Wolf Hirth (BW) 116
3. LSV Schwarzwald (BW) 99
4. SFG Donauwörth-Monheim (BY) 98
5. FSC Odenwald Walldürn (BW) 95
6. LSR Aalen (BW) 87
7. FG Oerlinghausen (NW) 85
8. AC Bamberg (BY) 82
9. FG Schwäbisch Gmünd (BW) 78
10. LSG Bayreuth (BY) 76

Bernhard Hämmerl war am vergangenen Wochenende der schnellste Donauwörther Pilot. Foto: Bernhard Hämmerl


14-Jähriger ist Nordschwabens jüngster Pilot

Leander Hörr aus Mertingen flog am Wochenende erstmals allein mit dem Segelflugzeug

23.7.2020-DONAUWÖRTH-ZIRGESHEIM. Mit 14 Jahren allein ein Flugzeug steuern – dieser Traum ging am vergangenen Wochenende für Leander Hörr in Erfüllung. Nach nur zwei Monaten Flugausbildung startete der Schüler am Sonntag zum ersten Mal vom Segelflugplatz Stillberghof bei Zirgesheim allein mit dem Segelflugzeug und ist damit Nordschwabens jüngster Pilot.

29 Segelflüge hatte Leander Hörr seit seinem Ausbildungsbeginn im Mai absolviert – bis Sonntag allerdings immer gemeinsam mit einem der ehrenamtlichen Fluglehrer der Segelfluggruppe (SFG) Donauwörth-Monheim. Dabei lernte der Schüler aus Mertingen alles Wichtige über fas Fliegen ohne Motor, Start- und Landung, Kurvenflüge und das Verhalten in Notfällen.
Die Fluglehrer Hubert Straßer und Steffen Meurer befanden am Sonntag, dass Hörr reif für den „Solo“-Flug sei, und nach einem Theorie-Test absolvierte der 14-Jährige seine ersten Alleinflüge auf dem Flugplatz Stillberghof ohne Probleme. „Zu Beginn war ich doch etwas nervös. Ob mir in der Aufregung alles Wichtige einfallen würde? Aber bereits der Start war dann schon fast wieder Routine. Aber ich habe mich zur Sicherheit im Flug nochmal im Cockpit umgedreht, um zu sehen, ob der hintere Sitz des Fluglehrers tatsächlich leer ist”, sagte Hörr nach seinem prägenden Flugerlebnis.
Prägend sicherlich auch deshalb, weil der Nachwuchspilot nach der Landung erstmal „schmerzliche“ Glückwünsche über sich ergehen lassen musste. Schmerzlich deshalb, weil die Fliegertradition es verlangt, dem Alleinflug-Novizen mit einem Klaps auf den Hintern zu gratulieren. Dabei sind die Segelflieger keineswegs eine grausame Gemeinschaft – vielmehr haben die Schläge auf das Hinterteil einen sehr pragmatischen Hintergrund. SFG-Presseprecher Helge Zembold erklärt den Brauch: „Zwar haben wir in den Flugzeugen hochmoderne Instrumente, die das Steigen und Fallen des Segelflugzeuges anzeigen, aber das wahre Gespür für die Thermik sitzt bei den Piloten im Po.“ Nicht umsonst sage man einigen sehr erfolgreichen Segelfliegern nach, dass sie „mit dem Hintern“ flögen. Auch das Gefühl in den Händen müsse geschult werden – dafür gab es für Leander Hörr einen Blumenstrauß mit allerlei stacheligem Gestrüpp.
Dass der Schüler bereits bei seinem 30. Flug nach nur zwei Monaten Ausbildung alleine abhob, ist in Fliegerkreisen allerdings eher ungewöhnlich und hat mit seiner Herkunft aus einer Fliegerfamilie zu tun: Mit Vater Werner durfte Leander Hörr bereits seit dem vierten Lebensjahr mitfliegen, Schwester Linda ist ebenfalls Segelflugpilotin.
Bis der Mertinger ohne die wachsamen Augen eines Fluglehrers starten darf, wird jedoch noch ein wenig Zeit vergehen: Das Mindestalter für den Erwerb des Segelflug-Pilotenscheines liegt bei 16 Jahren. Bis dahin ist weiterhin Üben angesagt: Den Sommer über wird Hörr weitere Alleinstarts sowie Flüge mit Fluglehrern absolvieren, die das noch bessere Beherrschen des Flugzeuges, das Aufspüren und Ausnutzen der Thermik sowie die Streckenflugtaktik schulen. Im Winter wird Theorie gebüffelt. Am Ende der Ausbildung steht dann die offizielle Prüfung mit einem Vertreter der Luftfahrtbehörde. (hz)

Nach seinem ersten Alleinflug im Segelflieger ist Leander Hörr (Mitte) Nordschwabens jüngster Pilot. Seine Fluglehrer Steffen Meurer (links) und Hubert Straßer freuen sich. Foto: Werner Hörr

Leander Hörr startete am Sonntag am Stillberghof zum ersten Mal alleine mit dem Segelflugzeug und ist derzeit Nordschwabens jüngster Pilot. Foto: Werner Hörr

Leander Hörr startete am Sonntag am Stillberghof zum ersten Mal alleine mit dem Segelflugzeug und ist derzeit Nordschwabens jüngster Pilot. Foto: Werner Hörr


Bauder punktet und knackt den nationalen Geschwindigkeitsrekord

SFG-Piloten in der Bundesliga weiter auf Aufwärtskurs

21.7.2020- DONAUWÖRTH-ZIRGESHEIM. Wieder ein Wochenende, an dem die Donauwörther Segelflieger zeigen konnten, was in ihnen steckt: Nicht nur in der Tabelle ging es aufwärts, es wurde auch ein Rekord geknackt.

Abermals war es David Bauder, der für die Segelfluggruppe (SFG) Donauwörth-Monheim den schnellsten Liga-Flug beisteuerte. Er erzielte für die Bundesliga-Wertung eine Durchschnittsgeschwindigkeit von 119,4 Stundenkilometern und legte insgesamt eine Distanz von 630 Kilometern ohne Motorkraft zurück – doch nicht nur das: Bauder hatte sich am Sonntag auch zum Ziel gesetzt, unabhängig von der Bundesliga den bestehenden deutschen Geschwindigkeits-Rekord für eine Ziel-Rückkehr-Strecke über 500 Kilometer zu knacken.
So wählte der Donauwörther einen Wendepunkt, der ziemlich genau 250 Kilometer von Donauwörth an der Südspitze des Schwarzwaldes im Hotzenwald lag, und nutzte die guten Aufwinde der Schwäbischen Alb und des Schwarzwaldes für ein wahres Hochgeschwindigkeitsrennen in Flughöhen von bis zu 2400 Metern. „Der bisherige Rekord über die 500-Kilometer-Distanz für Segler meiner Flugzeugklasse mit 15 Metern Spannweite lag bei rund 114 Stundenkilometern, den dürfte ich um rund 10 km/h übertroffen haben“, freute sich Bauder nach der Landung. Der Rekord wurde beim Deutschen Aero-Club zur Anerkennung eingereicht.
Bauder ist nicht der einzige Rekordpilot der SFG in diesem Jahr. Bereits vor zwei Wochen hatte Stefan Langer einen neuen deutschen Rekord in der 18-Meter-Klasse erflogen, indem er die bisherige Bestleistung über einen motorlosen 1000-Kilometer-Dreiecksflug um zwei Stundenkilometer überbot.
Zurück zur Segelflug-Bundesliga: An diesem Wochenende punkteten für die SFG außerdem Bernhard Hämmerl mit einer durchschnittlichen Geschwindigkeit von 104,2 Kilometern pro Stunde sowie Wolfgang Köckeis und Copilot Matthias Hardt mit einem „Schnitt“ von 103,2 Stundenkilometern.
In der nunmehr achten Ligarunde reichte diese Leistung für Rundenplatz acht; in der Tabelle schiebt sich Donauwörth weiter nach oben auf Platz sechs und ist derzeit der beste bayrische Verein. (hz)

Die Segelflug-Bundesliga-Tabelle nach 8 von 13 Runden:

1. LSV Rinteln (NI) 125 Punkte
2. FG Wolf Hirth (BW) 100
3. LSV Schwarzwald (BW) 88
4. FSC Odenwald Walldürn (BW) 85
5. FG Oerlinghausen (NW) 80
6. SFG Donauwörth-Monheim (BY) 80
7. LSV Gifhorn (NI) 75
8. AC Bamberg (BY) 70
9. LSR Aalen (BW) 67
10. AC Lichtenfels (BY) 63

David Bauder knackte am Wochenende einen deutschen Segelflug-Rekord, indem er einen Ziel-Rückkehr-Flug über 500 Kilometer ohne Motorkraft mit rund 124 Stundenkilometern zurücklegte. Foto: Thomas Küppers


Segelflieger landen auf dem Silber-Platz

Stillberg-Piloten nutzen ihre Chance in der Bundesliga

 

13.7.2020- DONAUWÖRTH-ZIRGESHEIM. So kann es weitergehen in der Segelflug-Bundesliga! Die Donauwörther Piloten schafften es in der vergangenen Runde auf den Silber-Rang und festigten ihre Position in den Top Ten.

 

Über 2100 Piloten starteten am Sonntag bundesweit zu Streckenflügen mit dem Segelflugzeug – die schnellsten Flüge landeten wie üblich in der Wertung der Segelflug-Bundesliga. Das Besondere an dieser siebten Runde: Das Flugwetter war über ganz Deutschland nahezu gleich gut, so dass alle Clubs mehr oder weniger die gleichen Chancen hatten.

Die Piloten der Segelfluggruppe (SFG) Donauwörth-Monheim nutzten die sich ihnen bietenden meteorologischen Möglichkeiten nahezu optimal: Obwohl David Bauders Flug mit 950 Kilometern noch rund 400 Kilometer kürzer war als der längste Flug des Wochenendes (1320 Kilometer, geflogen von Alexander Müller aus Bayreuth), so schaffte er mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 126,5 Stundenkilometern den insgesamt zweitschnellsten Flug dieser Liga-Runde. „Leider bin ich zu spät in die Luft gekommen, ich konnte erst um kurz nach elf starten. Ansonsten wären sicherlich auch bei mir mehr als 1000 Kilometer ohne Motor möglich gewesen“, resümierte Bauder.

SFG-Pilot Lothar Press bewältigte 814 Kilometer nur mit Hilfe von Sonnenenergie und war dabei 119,8 Kilometer pro Stunde schnell. Drittschnellster von den Donauwörther Luftsportlern war Wolfgang Köckeis – seine Durchschnittsgeschwindigkeit betrug 118,4 Stundenkilometer.

Insgesamt erreichten die Piloten vom Stillberghof den zweiten Platz in dieser Runde, in der Tabelle ging es um einen Platz nach oben auf Rang sieben. (hz)

 

Die Segelflug-Bundesliga-Tabelle nach 7 von 13 Runden:

 

1. LSV Rinteln (NI) 115 Punkte

2. FG Wolf Hirth (BW) 80

3. FG Oerlinghausen (NW) 79

4. FSC Odenwald Walldürn (BW) 74

5. LSV Gifhorn (NI) 72

6. LSV Schwarzwald (BW) 70

 7. SFG Donauwörth-Monheim (BY) 67

8. AC Lichtenfels (BY) 57

9. LSV Burgdorf (NI) 56

10. AC Bamberg (BY) 55

David Bauder legte 950 Kilometer mit dem Segelflug zurück und schaffte den zweitschnellsten Bundesliga-Schnitt dieser Runde. Foto: Zembold


Von Platz 19 in die Top Ten

Donauwörther Piloten flogen vom Stillberghof bis nach Prag und zurück

6.7.2020-DONAUWÖRTH-ZIRGESHEIM. Mit einem Paukenschlag absolvierte die Segelfluggruppe (SFG) Donauwörth-Monheim am vergangenen Wochenende die sechste Bundesliga-Runde: Um elf Plätze schoss der Club in der Tabelle nach oben direkt in die Top Ten.

Für die Piloten vom Stillberghof dürfte allerdings, vielmehr als diese enorme Verbesserung, vor allem das Flugerlebnis selbst das Beeindruckendste gewesen sein, denn das Wetter erlaubte Flüge vom Stillberghof bis nach Tschechien und wieder zurück – ohne Motorkraft.

650 Kilometer lang war der Segelflug von SFG-Vorstand Michael Gesell und seinem Copiloten Gregor Mayr. Langgezogene Aufreihungen von Thermikwolken erlaubten es den beiden Luftsportlern, ihren Segler vom Typ „Arcus“ vom Stillberghof aus mit Rückenwind in Richtung Osten zu steuern. Bis zu 2000 Meter Flughöhe erreichte das Team auf seinem Weg über den Bayrischen Wald hinweg an Budweis vorbei bis rund 100 Kilometer südöstlich von Prag.

Dort drehten Gesell und Mayr um – mehr als 300 Kilometer von Donauwörth entfernt, gegen den Wind und nur auf die thermische Energie der Sonne angewiesen. „Während der Hinweg wie geschmiert lief, hätten wir auf dem Rückweg den Sprung in den Bayerwald fast nicht geschafft, weil es gegen den Wind schwierig wurde, vernünftige Aufwinde zu finden“, berichtet Pilot Michael Gesell.

Insgesamt war das Duo mehr als sieben Stunden unterwegs; für die Bundesliga ergab sich eine durchschnittliche Geschwindigkeit von 117,8 Stundenkilometern, das war der viertschnellste Bundesliga-Flug dieser Runde in ganz Deutschland.

Auch Lothar Press und David Bauder legten ihre Flugroute in Richtung Osten, drehten aber bereits im Bayrischen Wald noch vor dem tschechischen Luftraum wieder um, so dass sie die aufgereihten Thermikwolken nicht ganz ausnutzen konnten und somit auch etwas langsamer unterwegs waren. Press erreichte eine Durchschnittsgeschwindigkeit von 94,9 Kilometern pro Stunde, Bauder schaffte 90,1 Stundenkilometer. Für die SFG bedeutete diese Gesamtleistung Rundenplatz fünf.

Die Piloten vom Stillberghof liegen in der Gesamtwertung zur „Halbzeit“ der verkürzten Bundesliga-Saison nun auf Rang acht – in der Vorwoche war es noch Platz 19. Die Abstände zwischen den einzelnen Clubs im Mittelfeld sind allerdings gering, so dass hier in den kommenden sieben Runden noch einige Veränderungen zu erwarten sind. Nur der Luftsport-Verein Rinteln aus Niedersachsen dürfte sich kaum noch von der Spitze verdrängen lassen. (hz)

Die Segelflug-Bundesliga-Tabelle nach 6 von 13 Runden:

1. LSV Rinteln (NI) 97 Punkte

2. FG Oerlinghausen (NW) 78

3. LSV Gifhorn (NI) 70

4. FG Wolf Hirth (BW) 70

5. FSC Odenwald Walldürn (BW) 60

6. LSV Schwarzwald (BW) 55

7. SFG Guilini/Ludwigshafen (RP) 48

8. SFG Donauwörth-Monheim (BY) 48

9. LSV Homberg/Ohm (HE) 47

10. LSR Aalen (BW) 46

Auf dem Weg nach Tschechien passierten die Donauwörther Segelflieger auch den Großen Arber im Bayrischen Wald. Foto: Gregor Mayr


Gewitter machen Piloten das Leben schwer

Nur zwei Segelflieger schaffen es in die Bundesliga-Wertung

29.6.2020DONAUWÖRTH-ZIRGESHEIM. Gewitter zählen aufgrund von Turbulenzen und der Gefahr von Blitzschlägen in der Fliegerei zu den gefährlichsten Wetterphänomenen. Für die Donauwörther Segelflieger hatte deshalb am Wochenende die Sicherheit Priorität.

Die gewittrige Wetterlage in Süddeutschland mit schwachen Aufwinden am vergangenen Samstag erlaubte den Piloten der Segelfluggruppe (SFG) Donauwörth-Monheim nur wenige Wertungsflüge in der Segelflug-Bundesliga.

Andreas Offer kämpfte sich über 350 Kilometer ohne Motorkraft bis in die Oberpfalz und wieder zurück, für die Bundesliga-Wertung erzielte er eine Durchschnittsgeschwindigkeit von 76 Stundenkilometern. Knapp vor einem heranziehenden Gewitter erreichte er wieder den Stillberghof.
Schwerer tat sich Wolfgang Köckeis, er hatte eine Route in Richtung Nürnberg gewählt und legte insgesamt rund 170 Kilometer zurück. Seine durchschnittliche Geschwindigkeit betrug 53,1 Kilometer pro Stunde.

Insgesamt werden in der Bundesliga drei Flüge pro Club gewertet, so dass auch David Bauder und Copilot Philipp Ritter mit dem Ziel gestartet waren, für die Nordschwaben Punkte zu holen. Sie verpassten allerdings die Mindest-Durchschnittsgeschwindigkeit von 40 Stundenkilometern, die für eine gültige Wertung vorgeschrieben ist, um knapp 4 km/h. Somit zählte ihr Flug nicht.
Für die SFG bedeutete dieses Resultat letztendlich Platz 23 in der fünften Bundesliga-Runde – doch selbst mit einem dritten Flug wäre der Club wahrscheinlich in niederen Rängen gelandet. In der Tabelle sind die Donauwörther jetzt 19. (hz)

Die Segelflug-Bundesliga-Tabelle nach 5 von 13 Runden:

1. LSV Rinteln (NI) 79 Punkte
2. FG Oerlinghausen (NW) 63
3. FG Wolf Hirth (BW) 56

17. LSG Bayreuth (BY) 34
18. HAC Boberg (HH) 33
19. SFG Donauwörth-Monheim (BY) 32
20. AC Bamberg (BY) 31
21. AC Nastätten (RP) 29

Dieser Segler landete kurz vor einem heranziehenden Gewitter gerade noch rechtzeitig am Stillberghof. Foto: Philipp Ritter

 


In der Liga geht’s wieder nach unten

SFG-Piloten verlieren vier Plätze

22.6.2020- DONAUWÖRTH-ZIRGESHEIM. Trotz schneller und weiter Flüge mussten die Donauwörther Segelflieger am vergangenen Wochenende einen Rückschlag hinnehmen.

Am vergangenen Wochenende hatten die norddeutschen Segelflugvereine die deutlich besseren Flugbedingungen: Sechs der Top-Ten-Vereine kommen aus Niedersachsen, Hamburg oder Nordrhein-Westfalen. Aus dieser Position betrachtet sieht das Rundenergebnis der Segelfluggruppe (SFG) Donauwörth-Monheim mit Platz 13 gar nicht so übel aus. Dennoch ging es in der Tabelle ordentlich abwärts.
Anders als üblich orientierten sich die Stillberg-Piloten bei ihrer Routenwahl am Sonntag nicht in Richtung Südwesten zur Schwäbischen Alb, die in der Regel gute Segelflugbedingungen bietet, sondern steuerten ihre Segler ebenfalls gen Norden in Richtung Unterfranken.
Fast 500 Kilometer ohne Motorkraft bewältigten Stefan Langer und seine Copilotin Julia Steinle im zweisitzigen SFG-Vereinssegler Duo Discus. Auf ihrem sechsstündigen Flug, der vom Stillberghof bis hinter Schweinfurt und auf dem Rückweg bis in die Oberpfalz reichte, erzielten sie für die Segelflug-Bundesliga eine Durchschnittsgeschwindigkeit von 101,1 Stundenkilometern.
Vereinskollege Christoph Nacke hingegen zielte eher auf die weiteste Strecke. Am Ende des Tages hatte sein GPS-Flugweg-Logger 682 Kilometer nur mit Hilfe von Sonnenenergie aufgezeichnet – vom Stillberghof führte die dreiecksförmige Route in Richtung Schwarzwald, dann bis südlich Frankfurt und südlich von Nürnberg wieder zurück in Richtung Zirgesheim. 98,2 Stundenkilometer meldete Nacke als Durchschnittsgeschwindigkeit für die Segelflug-Bundesliga.
Drittschnellster SFG-Pilot war Lothar Press. Er wählte wie Stefan Langer die Route in Richtung Unterfranken. Press bewältigte 594 Kilometer und war durchschnittlich 93,1 Stundenkilometer schnell.
Insgesamt reichte die Leistung der Piloten für acht Punkte in der vierten Bundesliga-Runde. In der Tabelle verliert die SFG allerdings vier Plätze und liegt aktuell auf Rang 15 von 30 Clubs. (hz)

Die Segelflug-Bundesliga-Tabelle nach 4 von 13 Runden:

1. LSV Rinteln (NI) 64 Punkte
2. FG Oerlinghausen (NW) 53
3. LSV Homberg/Ohm (HE) 45

13. AC Bad Nauheim (HE) 33
14. HAC Boberg (HH) 32
15. SFG Donauwörth-Monheim (BY) 31
16. AC Bamberg (BY) 30
17. AC Nastätten (RP) 28

Christoph Nacke bereitet sich in seinem Segelflugzeug auf den Start vor. Foto: Philipp Ritter

Stefan Langer (links) und Copilotin Julia Steinle bereiten sich auf den Start im doppelsitzigen SFG-Vereinssegler Duo Discus vor. Foto: Philipp Ritter


In der Liga geht’s nach oben

SFG-Piloten machen drei Plätze gut

15.6.2020 DONAUWÖRTH-ZIRGESHEIM. Nach einem mäßigen Auftakt in der Segelflug-Bundesliga kämpft sich die Segelfluggruppe (SFG) Donauwörth-Monheim langsam in der Tabelle nach oben.

 

Nachdem sich das Pfingstwochenende zu Monatsanfang verregnet gezeigt und der SFG und etlichen anderen süddeutschen Vereinen eine fliegerische Zwangspause verordnet hatte, konnten die Stillberg-Piloten am vergangenen Samstag erstmals zeigen, was in ihnen steckt.

Mit Flugstrecken zwischen 380 und 550 Kilometern legten die Segelflieger zwar keine überragend großen Flugdistanzen zurück und waren auch nur mäßig zügig unterwegs – doch im Bundesvergleich reichte es dennoch für einen vorderen Tabellenplatz.

Hannes Röpling startete vom Flugplatz Burg Feuerstein aus, nördlich von Nürnberg. Er schaffte mit Copilot Robin Horstmann über eine Distanz von 550 Kilometern eine durchschnittliche Fluggeschwindigkeit von 113,6 Stundenkilometern – wohlgemerkt ohne Motorkraft, lediglich mit der Energie von Sonne und Aufwinden. Wolfgang Köckeis startete am Stillberghof, er erzielte eine durchschnittliche Geschwindigkeit von 97,4 Kilometern pro Stunde. Michael Gesell und Copilot Mario Wissmann waren mit 95,5 Stundenkilometern nur wenig langsamer.

In der dritten Runde der Bundesliga reichten diese Geschwindigkeiten, auf die es für eine gute Wertung ankommt, für den fünften Rundenplatz. In der Gesamtwertung klettert der Club um drei Plätze auf Rang elf und ist derzeit der zweitbeste bayrische Verein. (hz)

 

Die Segelflug-Bundesliga-Tabelle nach 3 von 13 Runden:

 

1. LSV Rinteln (NI) 45 Punkte

2. FG Oerlinghausen (NW) 41

3. FSC Odenwald Walldürn (BW) 40

9. SFG Stadtlohn (NW) 25

10. FG Wolf Hirth (BW) 25

11. SFG Donauwörth-Monheim (BY) 23

12. LSR Aalen (BW) 22

13. LSV Burgdorf (NI) 22

Trotz Bundesliga-Leistungsdruck haben die Piloten vom Stillberghof immer noch Zeit, den Ausblick über Donauwörth zu genießen. Foto: Philipp Ritter

Foto: Philipp Ritter


Stillberg-Piloten starten in der Bundesliga

Segelflieger platzieren sich nach der ersten Runde im Mittelfeld

 

2.6.2020 DONAUWÖRTH-ZIRGESHEIM. Auf das vergangene Wochenende haben die Piloten der Segelfluggruppe (SFG) Donauwörth-Monheim lange gewartet: Endlich wieder Bundesliga! Aber hoch in der Luft, und nicht in menschenleeren Stadien.

 

Segelflieger sind es gewohnt, dass ihr Sport kaum publikumswirksam ist – heuer umso mehr, da am Segelflugplatz Stillberghof derzeit noch nicht einmal Besucher erlaubt sind. Aber davon lassen sich die Piloten nicht abhalten, schließlich sind sie meistens ohnehin allein oder maximal zu zweit am Himmel über Süddeutschland unterwegs.

Nur zwei Wochenenden hatte der Erstliga-Club Zeit, sich nach den Erleichterungen im Sport auf die Bundesliga-Saison vorzubereiten. Dabei machen sich die Hygiene-Vorgaben vor allem im Bodenbetrieb bemerkbar, denn Flugzeuge müssen zusammengebaut und an die Startstelle gebracht werden, und auch der Start funktioniert nur mit der Hilfe anderer Luftsportler.

Trotz Abstandsgebot und Maskenpflicht und trotz der Tatsache, dass das Segelflugwetter westlich und nördlich von Donauwörth deutlich besser war als in Nordschwaben, erreichen die SFG-Piloten einen guten 14. Wertungsplatz im Mittelfeld. Schnellster Pilot war Michael Gesell, der mit Flugschüler Leander Hörr als Copiloten 615 Kilometer ohne Motorkraft zurücklegte und eine Bundesliga-Durchschnittsgeschwindigkeit von 123,9 Stundenkilometern erreichte.

Stefan Langer war mit 125 Stundenkilometern über 501 Kilometer zweitschnellster Donauwörther Pilot, David Bauder schaffte einen „Schnitt“ von 120,5 Stundenkilometern.

Aufgrund der Corona-Pandemie hatte die Segelflug-Bundesliga rund sechs Wochen später als geplant begonnen. Insgesamt stehen den 30 Erstliga-Vereinen daher nur 13 Wertungsrunden bis Ende August zur Verfügung, um um die Meisterschaft zu kämpfen. (hz)

 

Die Segelflug-Bundesliga-Tabelle nach 1 von 13 Runden:

 

1. FG Wolf Hirth (BW) 20 Punkte

2. LSR Aalen (BW) 19

3. FSC Odenwald Walldürn (BW) 18

12. LSV Homberg/Ohm (HE) 9

13. GF Schwäbisch Gmünd (BW) 8

 14. SFG Donauwörth-Monheim (BY) 7

15. HAC Boberg (HH) 6

16. LSV Burgdorf (NI) 5

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Segelfliegen funktioniert nur als Teamwork – und derzeit nur mit Abstand oder Maske. Foto: Helge Zembold


Im Cockpit fliegt die Maske mit

Flugbetrieb am Stillberghof wieder aufgenommen

 

17.5.2020 DONAUWÖRTH-ZIRGESHEIM. Rund zwei Monate später als üblich eröffneten die Donauwörther Segelflieger am vergangenen Wochenende die Luftsport-Saison – natürlich unter strengen Hygieneauflagen.

 

Auf Grundlage der Vorgaben des bayrischen Staatsministeriums des Inneren, für Sport und Integration hatte der Luftsport-Verband Bayern detaillierte Vorgaben für die bayrischen Segelflieger erarbeitet, die nun durch die Segelfluggruppe (SFG) Donauwörth-Monheim umgesetzt werden. Zu den Auflagen für den Flugbetrieb zählen wie in anderen Sportarten auch unter anderem die „Kleingruppenregelung“ für das Training mit maximal fünf Personen, die Abstandsregelungen und natürlich die Maskenpflicht, wenn diese Abstände nicht eingehalten werden können.

Das ist vor allem bei den Flügen im zweisitzigen Segelflugzeug der Fall, die zu Saisonbeginn bei der SFG vorgeschrieben sind – hier werden alle Piloten von den ehrenamtlichen Fluglehrern überprüft. Auch wenn die Piloten hintereinander sitzen, ist der Mindestabstand nicht ganz erreicht, die Maske im Cockpit fliegt also mit.

Gemäß Hygienevorgabe dürfen die zweisitzigen Trainingsflüge auch nicht länger als 60 Minuten dauern – da haben es die Hochleitungspiloten in ihren einsitzigen Seglern besser, sie waren dank des guten Segelflugwetters am Samstag und Sonntag bereits mehrere Stunden am bayrischen Himmel unterwegs und bewältigten Flugstrecken von bis zu 800 Kilometern im motorlosen Gleitflug. Ein gutes Training für die Segelflug-Bundesliga, die nun am letzten Mai-Wochenende beginnt.

Eine Hygiene-Vorgabe tut der SFG allerdings besonders weh: Besucher sind am Stillberghof derzeit nicht erlaubt. Deshalb durften sich die Mitglieder auch nicht in gewohnter Manier um die zahlreichen Wanderer und Ausflügler, die am Wochenende am Stillberghof vorbeischauten, kümmern. „Wir bitte unsere Besucher um Verständnis, dass die Hygienevorgaben im Moment keine Gastflüge erlauben“, sagt SFG-Vorstand Michael Gesell und hofft auf weitere Lockerungen in der Zukunft, um auch wieder neuen Nachwuchs an die motorlose Fliegerei heranführen zu können. (hz)

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Daumen hoch: Am Stillberghof darf unter strengen Hygieneauflagen wieder geflogen werden (links: Peer Zitzmann, rechts Fluglehrer Michael Wegmann). Foto: Helge Zembold


Corona zwingt die Flieger auf den Boden

Kein Flugbetrieb am Stillberghof möglich

16.4.2020- DONAUWÖRTH-ZIRGESHEIM. Wie so viele andere Sportler müssen auch die Donauwörther Segelflieger in diesen Tagen auf das lautlose Gleiten am Himmel verzichten – der Start der Segelflug-Bundesliga wurde verschoben, Wettbewerbe sind abgesagt.

Eigentlich müsste man denken, dass Segelfliegen die perfekte Sportart sei, um sich an die Abstandsregeln zu halten – schließlich sind die Piloten stundenlang ganz allein in ihren Kunststoffseglern hunderte Meter über der Erde unterwegs. Doch ganz so einfach ist es nicht, denn Segelfliegen ist ein Teamsport und die bis zu 850 Kilogramm schweren Flugzeuge lassen sich am Boden nur schwer allein bewegen. Auch das „Aufrüsten“, also der Zusammenbau der normalerweise in einem Anhänger aufbewahrten Sportgeräte, lässt sich kaum allein bewältigen.

Dazu kommt: In Bayern sind die Sportstätten geschlossen, das gilt auch für Segelfluggelände wie den Stillberghof. Somit herrscht bei den Piloten der Segelfluggruppe (SFG) Donauwörth-Monheim derzeit Flug-Flaute – genauso wie in allen anderen der fast 700 deutschen Luftsportvereine. Dementsprechend wurde der Beginn der Segelflug-Bundesliga zunächst auf das erste Mai-Wochenende verlegt.

Nicht alle Piloten können die Einschränkungen nachvollziehen, denn es gäbe sicherlich auch am Boden auf dem Flugplatz die Möglichkeit, entsprechende Abstands- und Hygienevorschriften einzuhalten. Allerdings müssen die Piloten auch regelmäßige Übungsflüge mit Fluglehrern im Zweisitzer absolvieren – spätestens das, genauso wie die Ausbildung von Flugschülern, scheitert an den derzeit gültigen Abstandsregeln. Somit zeigen sich die SFG-Piloten untereinander solidarisch und verzichten der Gemeinschaft zuliebe komplett auf ihr Hobby.

Hoffnung kommt aus Österreich – dort sind Individual-Sportarten, explizit auch das Segelfliegen, ab dem 01. Mai wieder erlaubt. In Deutschland hingegen lässt die Verlängerung der Ausgangsbeschränkungen keinen Zweifel daran, dass die Segelflieger noch länger am Boden bleiben müssen. Ob die Bundesliga-Saison erneut verschoben wird oder möglicherweise gar nicht stattfindet, ist deshalb noch völlig offen. Auch für die SFG-Wettbewerbspiloten wird es bitter: Für dieses Jahr sind alle Segelflug-Wettkämpfe in Deutschland abgesagt.

„Wir können nur hoffen, dass auch in Bayern bald die Beschränkungen wieder gelockert werden und wir unter Einhaltung bestimmter Hygieneregeln bald wieder in die Luft kommen“, sagt der SFG-Vorsitzende Michael Gesell – und wünscht sich, dass er und seine Fliegerkollegen im Segler bald wieder Abstand von der Erde gewinnen können. (hz)

Es wird wohl noch einige Wochen dauern, bis auf dem Stillberghof wieder so reger Betrieb herrscht wie auf diesem Archiv-Foto. Foto: Helge Zembold